Ostern ist das Frühlingsfest – die ersten Wildkräuter, die ersten Sonnenstunden im Garten und viele, viele Eier. In unseren Gärten beginnt zaghaft das erste große Blühen, doch so manches „Unkraut“ wird in diesen Tagen schon zum köstlichen Vitaminspender. Und: Eierschalen sind im Garten gefragt. Ob braun oder weiß – sie können im Garten auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet werden.
Fünf Unkräuter als Vitaminlieferanten
1. Brennnessel
Keine andere Pflanze galt lange Zeit mehr als Symbol für Unkraut, als diese. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Brennnesseln sind mittlerweile salonfähig – als junge Blätter, wie ein Spinat zu verwenden oder als interessante Bereicherung eines Frühlingssalats. Im Garten sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen.
2. Vogelmiere
Die Pflanze, die, so wie die Brennnesseln, dort, wo der Boden humos, nährstoffreich und damit ideal fürs Garteln ist, wächst und wächst und wächst. Kaum ausgerissen, ist es nach wenigen Tagen schon wieder da. Daher: Die zarten Blätter als Salatverfeinerung verwenden, denn sie enthalten viele Vitamine.
3. Scharbockskraut
Ganze Teppiche dieses Frühlingskräutleins sind nun in den Gärten zu finden: Die kleinen Blätter sind reich an Vitamin C und waren über Jahrhunderte ein passabler Schutz gegen Skorbut (eine Mangelkrankheit, die auch auf den deutschen Namen Scharbockskraut hindeutet). Aber Vorsicht: Mit Beginn der Blütezeit sind die Blätter giftig und führen zu Übelkeit und Erbrechen.
4. Giersch
Der Erdholler, wie er landläufig genannt wird, treibt Generationen von Gartlern in die Panik – kaum ausgerissen, taucht er schon wieder auf und überwuchert alles. Das dichte Wurzelwerk ist nur durch dickes Mulchen und Pappkarton in Schach zu halten. Die jungen Blätter sind ein hervorragender Salat.
5. Gundelrebe
Fans des gepflegten Rasens hassen dieses Kräutlein, das endlos lange Triebe durch die Rasenfläche schickt und bei falscher Pflege rasch überhandnimmt. Falsch ist es, den Rasen zu kurz zu mähen und nicht zu düngen. Die Blätter sind ideal für die Kräuterbutter und ebenfalls als Salatbeigabe.
Pflanze des Monats – Mandelbäumchen
Es ist wahrscheinlich eines der schönsten Blütengehölze im Frühling, ein alljährlicher Hit beim Verkauf in den Gärtnereien und Gartencentern: das Mandelbäumchen. Die dicht mit Blüten besetzten Äste sind einfach herrlich. Doch wenn das Mandelbäumchen verblüht ist, dann heißt es zur Schere greifen – so schwer man sich dabei auch tut: Alle Triebe werden bis auf eine Länge von 10 bis 20 cm zurück geschnitten, dünne Triebe ganz entfernt. Sofort nach dem Schnitt sprießen junge Triebe und nur diese blühen dann im nächsten Frühjahr. Mit dem starken Rückschnitt sorgen Sie dafür, dass die Krone in Form bleibt und reichlich blüht. Auch die Triebe von Mandelbäumchen ohne Stamm werden nach der Blüte radikal gestutzt. Das Gleiche gilt auch für Zierkirschen-Hochstämmchen und Hängekätzchenweiden. Würde man nicht so stark schneiden, dann gäbe es im kommenden Jahr keine Blüten.
Gartenkalender – Gärtnern im Takt der Natur
Das Gartenjahr schreitet voran, das Blühen beginnt wie immer zaghaft, doch im Garten ist jetzt Folgendes zu tun:
• Das erste Rasenmähen steht noch nicht ins Haus. Daher ist es höchste Zeit, den Mäher zum Service zu bringen: Messer schärfen – das macht das Mähen leichter und den Rasen schöner, Öl wechseln, Zündkerzen tauschen – dann gibt es keinen Ärger mit dem Anspringen.
• Sobald der Boden frostfrei ist: Kompost verteilen.
• Oleander, Palmen und viele andere Kübelpflanzen können demnächst ins Freie gebracht werden.
• Einige Kräuter kommen, wenn es frostfrei bleibt, ebenfalls ins Freie – Schnittlauch, Petersilie, Lavendel oder auch Rosmarin halten niedrige Temperaturen problemlos aus.
Fünf Tipps, was man mit Eierschalen machen kann
1. Eierschalen als Schneckenabwehr: In vielen Büchern mit Haushaltstipps ist es zu finden: zerstoßene Eierschalen dicht und rund um gefährdete Pflänzchen streuen, dann verschonen sie die Schnecken. So richtig funktioniert es aber nur, solange es nicht regnet.
2. Als Dünger im Wasser: Die zerstoßenen Eierschalen in die Gießkanne (vor allem bei den Zimmerpflanzen) streuen und einige Tage stehen lassen. Ganz wichtig: die Schalen zuvor mit kochend heißem Wasser abschwemmen, damit keine Krankheitserreger mehr oben sind. Aus den Schalen löst sich Kalk, der den Pflanzen guttut.
3. Als Pulver gerieben: Getrocknete, am besten im Backrohr „gebackene“ Eierschalen, werden in einer alten elektrischen Kaffeemühle zu Pulver zermahlen und auf die Erde gestreut. Ein gutes Mittel, um einen Kalkmangel in der Erde zu beheben.
4. Zerdrückt am Kompost: Die perfekteste Möglichkeit, die Schalen zu verwenden. Sofort nach dem Aufschlagen der Eier werden die Schalen möglichst klein zerdrückt und auf den Komposthaufen zerstreut. Im Laufe von etwa zwei Jahren werden die Schalen zersetzt und liefern so den Kalk, den die Pflanzen benötigen.
5. Als Zusatz beim Schnittlauch pflanzen: Eine ganz alte Methode, die nach wie vor bewährt ist: ins Pflanzloch beim Schnittlauch eine Handvoll Eierschalen einarbeiten. Sie liefern den Kalk, den das Küchenwürzkraut so gerne hat. Vermischt mit Kompost und Hornspänen liefert diese naturnahe Düngung auch gleich die Nährstoffe.