Trockenheit ist das große Thema der letzten Jahre – und vermutlich auch in diesem Sommer. Dann wird das Wasser zum Sorgenkind. Vom Brunnen zum Blumenkisterl, vom Wasserhahn zum Blumenbeet, und weil es so trocken ist, das ganze gleich noch einmal. Das ist der „Sport“ der Blumenliebhaber im Sommer.
Die sogenannten Perlschläuche arbeiten wie kaputte Gartenschläuche und werden direkt auf den Beeten (z.B. unter Stauden) verlegt oder auch einige Zentimeter vergraben. Von Zeit zu Zeit werden sie für mehrere Stunden (etwa nachts) eingeschaltet. Das Wasser gelangt nun tröpfchenweise zu den Wurzeln. Der Verbrauch liegt im Vergleich zum Gießen nur bei etwa einem Zehntel. Besonders bewährt haben sich auch Bewässerungsanlagen für Balkonkisterln oder Kübelpflanzen, wie der „Tropf-Blumat“. An einiger einzigen Leitung können bis zu 250 Tropfer montiert werden, die dann – ohne Elektronik – die richtige Wassermenge zur Pflanze bringen. Gesteuert wird die leicht zu installierende Anlage mit kleinen Tonkegeln, die die Feuchtigkeit im Topf messen und die Wasserzufuhr bei Bedarf freigeben. Leicht handzuhaben sind auch Blumenkisterl, bei denen ein Wasserspeicher für einige Tage einen Vorrat an Wasser für die Pflanzen reserviert. Aufpassen heißt es dabei allerdings an regenreichen Tagen. Empfindliche Pflanzen könnten Wurzelschäden erleiden. Im Gemüsegarten kann das Gießen deutlich reduziert werden, wenn die Beete nun stark gemulcht, also mit organischem Material wie Rasenschnitt bedeckt werden. Im Ziergarten kann dieser zu Rosen und Sträuchern gegeben werden. Bei Letzteren kann auch Rindendekor verwendet werden, im Staudenbeet und bei den Sommerblumen sollte dieses Mulchmaterial jedoch nie aufgebracht werden. Die Pflanzen würden schwächer wachsen, weil die Rinde beim Verrotten den Stickstoff bindet und so den Pflanzen den „Dünger“ entzieht.
Womit wird gegossen?
Am besten Regenwasser, Leitungs- und Brunnenwasser nur abgestanden und temperiert verwenden.
Wann wird gegossen?
Der ideale Zeitpunkt ist der zeitige Morgen. Niemals unter Tags bei heißem Sonnenschein gießen. Am Abend könnten durch die nicht mehr abgetrockneten Blätter Pilzerkrankungen entstehen. Gärten mit einem Schnecken-Problem dürfen niemals am Abend gegossen werden. In der feuchten Umgebung würden sich die gefrässigen Besucher besonders wohl fühlen und noch mehr Schaden anrichten.
Wie wird gegossen?
Im Garten ist es besser im Abstand von einigen Tagen ordentlich zu Wässern, als täglich ein wenig. Das Wasser dringt so tiefer in den Boden ein und kann von den Pflanzen besser genutzt werden. Die Wurzeln der Pflanzen sind dann auch nicht bloß an der Oberfläche angesiedelt, sondern gehen in die Tiefe. Das Wurzelsystem ist nämlich dort besonders dicht, wo viel Feuchtigkeit herrscht. Das durchdringende Wässern erfordert übrigens eine Menge von etwa 20 Litern pro Quadratmeter, das sind also gut zwei Gießkannen voll!
Noch ein Tipp, der aus dem Erfahrungsschatz der alten Gärtner stammt: Wasser dringt bei fallendem Luftdruck besser in den Boden ein, als bei steigendem Luftdruck. Auch dieses – physikalisch erklärbare – Phänomen sollte der wassersparende Naturgärtner beachten.