Nebel, Regen, Kälte und immer weniger Sonnenlicht. Der Spätherbst und der bevorstehende Winter sind nicht nur für uns Menschen eine Zeit der Umstellung, sondern auch für unser grünes Glück, die Zimmerpflanzen. Wie man ihnen helfen kann, weiß unser Pflanzenexperte und TV-Biogärtner Karl Ploberger.
Zu wenig Licht: Man muss sich nur vorstellen, dass im Juni, zur Sommersonnenwende die Tageslänge knapp 16 Stunden beträgt, zur Wintersonnenwende sind es nur 8 Stunden. Dieses fehlende Licht macht den Pflanzen zu schaffen. Daher: Vorhang, Jalousie oder Rollo sind für die Pflanzen im Winter Gift. Für alle das Beste: ein Südfenster, denn jetzt gilt es jeden Lichtstrahl auszunützen. Selbst Orchideen, wie zum Beispiel die Phalaenopsis, vertragen nun die sonnigsten Plätze.
Zu trockene Luft: Das ist wohl das größte Problem in unseren zentralgeheizten Räumen. Die Luft ist meist staubtrocken und bringt die idealen Voraussetzungen für eine Invasion an Spinnmilben. Da hilft nur eins: Pflanzen immer wieder besprühen oder einen großen Blumenuntersetzer mit Tongranulat anfüllen, einen kleineren Untersetzer mit der Topfpflanze darauf und nun das Granulat kräftig feucht halten. Die Pflanze steht aber nicht im Wasser.
Zu kalte Luft: So wichtig der Fensterplatz ist, die kalte Luft beim Lüften oder die eiskalte Fensterbank sind eine große Gefahr. Bei der Stoßlüftung die Pflanzen daher wegstellen und sonst immer ein Stück Styropor als Isolierung unter den Topf geben.
Zu viel Staub: Zimmerpflanzen sind extrem gute Schadstoff- und Staubfilter. Doch dieser Staub auf den Blättern ist im Winter für die Pflanzen lästig, weil sie noch weniger assimilieren können. Mit abgestandenem Bier oder Milch, die mit Wasser verdünnt werden, reinigt man alle normalerweise glänzenden Blätter – und schon geht’s dem Blumenstock besser.
Zu viel Wasser: Viele gießen viel zu oft. Die Folge: die Pflanzen stehen im Wasser, die Erde trocknet nicht ab und – unsichtbar für uns – die Wurzeln beginnen zu faulen. Sichtbar sind meist die Trauermücken, die sich rund um die Blumentöpfe tummeln. Allerdings eben nur dort, wo die Erde zu nass gehalten wird. Das heißt: weniger gießen, „von unten“ in den Untersetzer gießen (und nach einer halben Stunde den Rest ableeren), eventuell die oberste Erde entfernen und zwei Zentimeter Tongranulat auftragen.
Zu viel Kalk: In fast allen Gegenden ist das Leitungswasser zu kalkhaltig. Dann „blüht“ die Erde grau. Das ist also keine Krankheit, sondern nur der Kalk, der auch auf Tontöpfen zu finden ist. Da hilft nur Regenwasser oder wenigstens abgestandenes Wasser. Noch besser: das Kochwasser der Erdäpfel – das enthält auch Mineralien.
Zu viel Schädlinge: Blattläuse, Schildläuse und Wollläuse sind die großen Sorgenkinder – bei allen hilft das gute, alte Schmierseifenwasser. Gibt man bei Woll- und Schildläusen auch noch Rapsöl dazu und übersprüht die verlausten Pflanzen, ist das Problem schon fast Geschichte.