Wer sich für ein E-Bike entscheidet – und das machen mittlerweile sehr viele Menschen, besonders Seniorinnen und Senioren, und damit sicher unterwegs sein möchte, sollte einige Aspekte berücksichtigen.
Für wen sind E-Bikes geeignet und welche Vorteile bringen sie für Senioren?
Physische und psychische Gesundheit vorausgesetzt, sind E-Bikes für jede und jeden geeignet. Mit einem E-Bike vergrößert sich der Radius für eine Radtour. Die Motorunterstützung erleichtert die Fortbewegung in hügeligen Landschaften, Steigungen und Höhenmeter sind leichter zu bewältigen und nebenbei wird ein konditioneller Unterschied bei Gruppen ausgeglichen. Viele Ärzte empfehlen ein pulsgesteuertes Herzkreislauftraining-Ausdauertraining/Mobilität auch im höheren Alter.
Worauf sollte man beim Umstieg auf ein E-Bike achten?
Die Handhabung ist komplett anders. Mit der Motorunterstützung werden gleich einmal um die 25km/h erreicht und E-Bikes sind auch schwerer als konventionelle Fahrräder. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Fahrverhalten, die Reaktionszeit verkürzt sich und die Bremswege werden länger. Durch die Motorunterstützung gibt es auch noch eine zusätzliche Bedieneinheit am Lenker. Als Einsteiger sollte unbedingt ein Training absolviert und alles gut geübt werden, bevor man sich in den Straßenverkehr begibt. Schließlich ist es auch wichtig, den Stromverbrauch für die Tour vorab zu kalkulieren.
Wie schützen sich Senioren am besten vor Unfällen?
Vor dem Start der Saison empfehle ich ein regelmäßiges, jährliches Fahrsicherheitstraining. Dazu Sichtbarkeit (Warnweste, helle Bekleidung) und eine gute Lichtanlage. Elementar sind auch ein vorausschauendes Verhalten im Straßenverkehr, Kenntnisse der Straßenverkehrsordnung und klare Handzeichen. Der Fahrradhelm sollte laut Herstellern übrigens nach fünf Jahren gewechselt werden, da das Material unter Verschleiß und Umwelteinflüssen leidet.
Worauf muss man bei der Anschaffung eines E-Bikes achten?
Wichtig sind die richtige Rahmengröße, welcher E-Bike-Typ benötigt wird – Mountainbike, Trekkingrad, Tourenrad oder Citybike, welche Motorenstärke – es gibt schwächere 40Nm und stärkere 85 – 90 Nm Motoren und die Akkugröße 625 – 900 Watt. Hier ist immer die Frage: wofür benötige ich das E-Bike, was möchte ich damit machen? Tolle Zusatzfunktionen wie eine variable Sattelstütze sind nicht serienmäßig verbaut, es gibt verschiedene Lenkerformen und auch der Reifenumfang darf nicht unterschätzt werden.
Meine Empfehlung ist ein Tiefeinsteiger (Fully) mit einer variablen Sattelstütze, einem starken Motor (z.B. Bosch CX 85 Nm) und einer Akkugröße von mindestens 625 Watt. Das unterstützt ein leichtes und vor allem sicheres Auf- und Absteigen. Ein jährliches Service vom Profi zur Kontrolle der Bremsen, Schaltung, für Motorupdates, etc. sollte auch unbedingt eingeplant werden.
Bernhard Huber ist Inhaber von Bike-Experts (www.bike-experts.at)
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