10 ungewöhnliche Tipps für den Gemüsegarten

Biogärtner Karl Ploberger ist jedes Jahr bei dutzenden Vorträgen in ganz Österreich unterwegs. Dabei gibt er nicht nur viele Tipps, sondern er bekommt auch viele Ratschläge. Manche sind ungewöhnlich, aber funktionieren – zum Beispiel: 

1. Tomaten täglich streicheln: Damit die Pflanzen bei der Vorkultur nicht zu groß werden, sollte man sie täglich mehrmals streicheln. Klingt ungewöhnlich, aber bremst das Wachstum. Die Pflanzen glauben offenbar, sie würden irgendwo anstoßen und wachsen dadurch gedrungener und stabiler. Selbst im Profibereich wird mittlerweile mit Stoffbändern das Wachtum gebremst.

2. Brennnessel und Germ ins Pflanzloch: Wenn man Paradeiser setzt, gibt man zerkleinerte Brennesseln und etwas Germ ins Pflanzloch. Das fördert offenbar die Mikroorganismen und es gibt ein besonders kräftiges Wurzel- und Blattwachstum. 

3. Tomaten nicht verwöhnen: Tomaten nur beim Einsetzen erstmalig ordentlich gießen, mit Stroh oder Brennesseln mulchen und nicht mehr viel gießen! So müssen die Wurzeln selbst nach Wasser suchen und verzweigen sich weit und tief im Erdreich – die Pflanzen werden robuster. 

4. Magermilch gegen Krautfäule: Eine Magermilchspritzung bei Tomaten und Kartoffeln gegen Kraut- und Knollenfäule funktioniert so: Pflanzen 1x wöchentlich mit einer Mischung aus einem Teil Magermilch und zehn Teilen Wasser am Morgen tropfnass spritzen. Dies kann vorbeugend gemacht werden, aber auch wenn die Tomatenpflanzen mit Früchten schon befallen sind, lohnt es sich. Die Zugabe von effektiven Mikroorganismen hat sich ebnefalls bewährt. 

5. Gurken dürfen keinen Schnee sehen: Gurkenpflanzen dürfen niemals Schnee sehen, weder von der warmen Wohnzimmer-Fensterbank aus, geschweige denn im Garten, lautet eine alte Gärtnerweisheit. Es nützt auch kein Zudecken im Mistbeet. Die wärmebedürftigen Pflanzen wachsen nach einer Kältedusche nur sehr schwer wieder weiter.

6. Jungbrunnen für Gurken: Glashausgurken werden von unten oft schnell dürr. Dann werden die obersten Teile des Triebes, die noch grün sind, abgeschnitten. Stellt man sie ein paar Tage ins Wasser, treiben sie schon Wurzeln. Die neue Gurkenpflanze wächst dann flott und bekommt bald wieder Blüten und Früchte.

7. Würzige Erdbeeren: Damit Erdbeeren ganz besonders saftig werden und üppig wachsen, pflanzt man Schnittlauch dazu. So werden sie vor Schimmelbefall geschützt und gedeihen viel besser!

8. Keinen Bürstenhaarschnitt: Den Schnittlauch nie ganz abschneiden, sondern immer 2 bis 3 cm stehen lassen, dann wächst er rascher nach. Alle Blüten entfernen, denn die Stängel sind sonst holzig. Noch üppiger gedeiht übrigens Schnittknoblauch – wenn man den Knoblauchbeigeschmack mag. 

9. Ewiger Vogerlsalat: Feldsalat kann wirklich ewig wachsen: man lässt einigen Feldsalat stehen und wartet auf Samenstände, die sich von selbst wieder aussäen, so ist auch die Ernte im nächsten Jahr gesichert und man braucht nicht neu auszusäen.

10. Rhabarber-Blüten: Man kann nicht nur die Rhabarberstangen verkochen, sondern auch die dicken geschlossenen Blütenknospen. Gedünstet wie Brokkoli kann man ihn als Beilage servieren – süß oder sauer. Blüten gibt es beim Rhabarber übrigens immer dann, wenn die Pflanze zu alt geworden ist, zu wenige Nährstoffe verfügbar sind oder der Boden zu trocken ist – frisch und humusreich sollte der Standort sein.

 

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